Whisky und Fliegenfischen

12/03/12 12:48
P5120011

In Schottland gehört es sich, dass man den Fang eines Lachses mit einem ordentlichen Schluck Whisky begiesst. Eine schöne Tradition, die dem Fisch, den der Angler gerade unter großen Mühen erbeutet hat, auch zur Ehre gereicht. Wenn das köstliche Wasser des Lebens die Kehle hinunter rinnt und wohlige Wärme im Magen verbreitet, beruhigt das die Nerven und gibt den zitternden Glieder Entspannung zurück.
Ein guter Guide (Angelführer) hat darum stets einen Flachmann mit dem edlen Getränk in der Tasche, für alle Fälle.
Unzählige Destillen sorgen in ganz Schottland dafür, dass der Vorrat an diesem köstlichen Getränk nicht ausgeht. Besonders beliebt sind die zahlreichen Single-Malts, Whiskys, die aus nur einer Distillerie stammen dürfen.
Glauben Sie dem Autor, dass es nichts Schöneres gibt, als in einer Angelpause am Ufer eines Flusses oder eines Sees zu sitzen und mit einem guten Freund ein Dram zu genießen, vor sich die unbeschreiblich schöne raue Landschaft Schottlands.
Wenn dann noch die Gewissheit besteht, im Weidenkorb eine schöne Beute nach Hause tragen zu dürfen, dann war der Tag perfekt.
Im Whisky spiegelt sich ganz Schottland wider - der Geruch des Heidekrautes und des Torfes, die salzige Briese der See, die teerige, ölige Luft der Häfen. Seine Farbe ist das Braun der kahlen, baumlosen Berge der Highlands. Sein Genuss vertreibt dumme Gedanken und wärmt die Seele. Nicht umsonst nennen die Schotten dieses Getränk gälisch „uisge beatha“, Wasser des Lebens. 

Bei einer langen Wanderung durch eine Gegend der schottischen Highlands machten wir an einem kleinen Bachlauf Pause.

Unser Wanderführer packte eine Flasche Whisky und kleine Gläschen aus. Mitten in der unbeschreiblich schönen Landschaft prosteten wir uns zu. Etwas verdünnt haben wir den Whisky mit dem klaren Wasser des Bächleins. Herrlich!