Richard Ford - Kanada



Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel Garcia Marquez hatte ich einiger Maßen entnervt auf Seite gelegt, das Buch war nicht meins!

Nun hatte ich nichts mehr zum Lesen. Tausend und mehr Bücher in der Buchhandlung, aber welches wollte ich nun lesen? Wer kennt nicht diesen Umstand?

Nachdem ich der Buchhändlerin gestanden hatte, dass ich so gar nicht mit Marquez anfangen konnte, holte sie dieses Taschenbuch - Richard Ford Kanada - aus dem Regal und meinte, das würde mir bestimmt gefallen. Zudem trug es auch noch den Aufkleber Best Seller.

Richard Ford als Autor war mir gänzlich unbekannt. Aber froh, dass mich die nette Dame von meiner Unentschlossenheit erlöst hatte, kaufte ich das Buch.

Es hat mich dann so gefesselt, dass ich es gestern Nachmittag, die Hälfte war noch zu bewältigen, zu Ende gelesen habe.

Die Art zu schreiben des Autors ist leise und völlig unaufgeregt, was zuweilen gar nicht zur Handlung passen will. Immer wieder versteht es Ford im Beschreiben der Handlung und durch vage Andeutungen, besonders am Ende eines Kapitels, Spannung und Neugierde auf den weiteren Verlauf der Geschichte zu wecken.

Die Darstellung der Gegend und der handelnden Personen ist wunderbar gelungen. Die Eintönigkeit der Landschaft zu jeder Jahreszeit und die trostlosen Ortschaften spiegeln sich in der Erzählweise Fords wieder. 

Ziemlich lange lässt einen der Autor darüber im Unklaren, wie sich das Schicksal der handelnden Person, des 15 jährigen Dell, wenden wird, bis es schließlich zu einem  furiosen Ende kommt.

 

Ein sehr lesenswertes Buch.