Immerhin, es gab den Vorsatz

Für meinen kurzen Hollandurlaub packte ich eine Menge Photokram ein, natürlich auch meine gerade erworbene Kiev 88 . Das Wetter war nicht gerade so, dass es zum Photographieren einlud - Regen, viel Wind und dicker Nebel, dies meist zusammen oder in bestimmter Abfolge. 

An einem Tag zog es mich aber doch hinaus nach Zeeland, ich wollte die photogene Zeelandbrug im Nebel ablichten. Der geeignete Standort war gefunden, und ich packte zunächst, zur Motivsuche, die Digitale aus. Bildschnitt und richtige Belichtung waren nach einige Versuchen auch gefunden. Nun ging es analog weiter - Verschluss gespannt, Lichtschacht geöffnet, nanu, alles verschwommen! Klar! Schärfe muss ja von Hand eingestellt werden. Eben digital ermittelte Blende und Verschlusszeit einstellen und den Auslöser drücken mit martialischem Geräusch. Ob das Photo was geworden ist? Abwarten!  Noch ein paar Versuche. Immerhin, der Film - hoffentlich habe ich ihn richtig eingelegt! - hat ja 12 Bilder. Zwischenzeitlich meinte ich aber den ungeduldigen Blick meiner frierenden Frau aufgefangen zu haben, also Einpacken und ab ins warme Auto.

Meine digitalen Bilder konnte ich mir, wieder daheim, auf dem iPad anschauen, auf die Filmbilder muss ich warten, der Film muss ja erst noch entwickelt werden. Eine spannende Angelegenheit!

Also muss sich der geneigte Leser zunächst mit einem digitalen Ergebnis begnügen! Später, hoffentlich, analog mehr!

Digital etwas verfremdet

Wetterbedingt hielt ich mich längere Zeit im Hause auf und studierte die mitgenommenen Bücher über analoge Photographie. Da der belichtete Film ja noch entwickelt werden muss, las ich besonders die dafür einschlägigen Kapitel. Was ich da in einem Buch las, erstaunte mich. Hätte ich es zur bestimmten Zeit in einer Zeitschrift gelesen, ich hätte es für einen Aprilscherz gehalten! Hier wird allenernstens behauptet, man könne Filme in einer Kaffeelösung entwickeln. Dass es mit Hühnersuppe* nicht geht, ist ja nun hinlänglich bekannt!

Es gibt nur eine Regel in der Fotografie: Entwickle niemals einen Film in Hühnchensuppe.

– Freeman Patterson –

 

Also, ein Rezept lautet:

Caffenol-C-M

#  Wasser: 1 l

#  Waschsoda: 54 g

#  Vitamin C: 16 g

#  Instantkaffee. 40 g   

 

aus M. Andrea Chr. Marquand Absolut analog

 

Hier kann man mehr über diese Besonderheit erfahren :

http://caffenol.blogspot.de

http://caffenol-cookbook.com

 

Muss ja wohl etwas dran sein!

Wer mehr über alternative Methoden der Filmentwicklung nachlesen möchte, der kann dies im oben angegebenen Buch tun. Absolut analogS. 105 bis 110.