Photokina 2018

Viele Jahre hatte ich die Photokina nicht mehr besucht. Um so gespannter war ich diesmal. Gleich am Donnerstag waren mein Sohn Johannes und ich in den Kölner Messehallen. Schon am Morgen war die Besucherzahl recht hoch. 

Unser erster Weg führte uns zu den Ausstellern von Fujifilm, denn wir wollten das Angebot der Firma wahrnehmen, unsere Kameras reinigen, checken und auf den neuesten Software-Stand bringen zu lassen. Am späten Mittag konnten die Kameras wieder abgeholt werden. Zudem nahmen wir die Möglichkeit wahr, eine der vielen Fuji-Modelle für den Tag auszuleihen und auszuprobieren. Leider waren alle X T3- Modelle schon ausgeliehen, aber eine X-H1 mit einem breiten Zoom-Objektiv fand mein Gefallen. Leider war diese Kamera total verstellt, sodass ich mich erst einmal durch das Menü hangeln musste, um sie für meinen heutigen Zweck einzustellen. Die Leute am Stand waren sehr entgegenkommend und freundlich. Aber es war unmöglich die neue XT3 einmal in die Hand zu nehmen, sie war total umlagert.

Einmal vor Ort, hörten, bzw. sahen wir uns am Fuji-Stand den Vortrag der Hunde-Photographin Elke Vogelsang an. Zunächst etwas skeptisch ob des ausgefallenen Themas, waren wir dann begeistert von den gezeigten Bildern der Photographin sowie von ihren sachkundigen Erklärungen. Die Photos verraten, wie geschickt Frau Vogelsang die Technik einzusetzen vermag und wie gekonnt sie es versteht, mit den lebhaften Darstellern umzugehen. Einige Beispiele -

Auch der nächste Vortrag interessierte uns und so blieben wir gleich sitzen, um Elia Locardi zu erleben, den amerikanischen Reisephotographen.

Er zeigte grandiose Bilder  zahlreicher Reisen. Man konnte erleben, wie geübt er in der Präsentation seiner Bildershow ist. Gerne hätte ich aber über das Zustandekommen der Photos mehr erfahren. Mitgenommen habe ich, dass man die "Goldene Stunde" abpassen muss und durch das Zusammenfügen mehrerer Photos des gleichen Motivs besondere Effekte erzielen kann. Leider habe ich nicht alles, worüber er sprach, verstanden. Mein Englisch kam bei den unheimlich schnell gesprochenen Ausführungen nicht mit.

An die Vorträge schloss sich ein Rundgang durch die Hallen an. Wir besuchten die wichtigsten Aussteller wie Canon, Nikon, Olympus, Leica, Sigma, Tamron usw..

Wir kamen bei Sony vorbei und erlebten Steffen Böttcher bei seiner Präsentation. Es sollte um Hochzeitsphotographie und Cinema Noir gehen. Die Darbietung war sehr enttäuschend! Böttcher  gefiel sich in Selbstdarstellung und der penetranten Präsentation der neuesten Sony-Features, die er, zum Thema, als sehr geeignet für die Hochzeitsphotographie pries. Das war's dann auch! Cinema Noir - Böttcher sagte, dass ihm diese Kino-Filme gefiele, als Alibi standen dann etliche Filmscheinwerfer herum. Ärmlich!

 

Zurück bei Fujifilm, wir mussten ja schließlich unsere Kameras abholen und die ausgeliehenen zurückgeben, erlebten wir noch die eindrucksvollen Photoreportagen von Stefan Finger und Jan Gonzales, der sehr informativ über die Lichtstzung bei der Studiophotographie sprach.


Am meisten beeindruckt haben uns der Vortrag und die Bilder des dänischen Photographen Jonas Dyhr Rask.. Seine Photos sind einfühlsam und ungemein authentisch! 

 

Der Computer in den Kameras bekommt immer mehr Einfluss. Personenerkennung nur als Beispiel. Den Vogel hat für mich aber die Firma Metz abgeschossen, die einen Blitz entwickelt hat, der sich automatisch an die vorhandene Gegebenheit anpasst, indem er sich von alleine in die richtige Position dreht.

Von so viel Features verwirrt, habe ich mich riesig gefreut, als heute die im Netz ersteigerte analoge Voigtländer Bessamatik eintraf!

 

Über all dem Gigantismus, über all den Neuerungen wird doch oft vergessen, dass ein gutes Photo erst dann entsteht, wenn echte Emotion sein Auslöser ist! Verwundert hat mich, dass nur wenige Besucher dort zu finden waren, wo die Bilder von hervorragenden Photographen zu sehen waren, etwa am Stand von Fujifilm. Ich will keine Reklame machen, aber auf der Internet-Seite von Fujifilm werden bedeutende Photographen im Rahmen des Home-Projekts mit ihren Vorstellungen von Photographie und mit ihren Bildern vorgestellt. Lohnenswert!