Holland - Ein Reisebericht

Im Bau, eine neue Strandbude

Verschiedentlich habe ich schon erwähnt, dass meine Familie auf der Grenze zwischen Südholland und Zeeland ein Ferienhäuschen besitzt.

Zu Beginn der NRW-Schulferien waren meine Frau und ich kürzlich für eine Woche dort. Der erste Eindruck war, dass der Ferienpark, in dem unser Haus liegt, so gut besucht war wie nie zuvor. Unser erster Ausflug zum Brouwersdam, erstes Bauwerk der Küstenschutzlinie, ließ uns erstaunen - Wohnmobil reihte sich an Wohnmobil. Wobei die Besucher, Rücken zur vielbefahrenen Straße, in Campingstühlen saßen, allerdings mit Blick aufs Meer. Wer keinen seenahen Parkplatz gefunden hatte, reihte sein Auto an besagtem Damm auf.

Entsprechend frequentiert war natürlich auch der Strand, zumal das Wetter damals sehr schön war. Auch die umliegenden Dörfer und Städtchen waren voller Touristen. Als wir das Städtchen Veere am Veerse Meer besuchten, fanden wir keinen Parkplatz und hatten große Mühe, unbeschadet die mit Fussgängern, Autos und unsicher daherfahrenden Radfahrern vollgestopften Straßen zu passieren.

Nachdem die Türkei und Ägypten als beliebte Urlaubsziele wegfallen, bieten Hollands Strände eine Alternative. Zudem hat sich in dieser noch relativ wenig touristisch erschlossenen Gegend Hollands ein wahrer Bauboom entwickelt. In Ortsnähe von Ouddorp entstehen zahlreiche Ferienanlagen mit Hunderten von Häusern, zum Teil schon bewohnt. Größtenteils sind diese Ferienanlagen in Dünenregionen oder in zuvor naturgeschützten Gebieten angelegt. Geplant sind auch künstliche Inseln im Grevelingen Meer, auf denen Luxusbungalows für Betuchte entstehen sollen.

Ruhiges, naturnahes Spazierengehen ist dort nicht mehr möglich! Ich frage mich auch, ob die Infrastruktur der Gegend in der Lage ist, den Ansturm der vielen Menschen zu verkraften. Mit dem Wachstum der Ferienanlagen wachsen auch die Preise in den Lokalen und Strandbuden. So haben wir für einen Cappuccino 3,50€ bezahlt.

Natürlich gehen dabei der Charme und die Beschaulichkeit der holländischen Orte verloren! Schade!

Ich frage mich auch, ob die Rechnung der Investoren aufgeht und wie es dann aussieht, wenn viele dieser Parks leer stehen.