Eigentlich schreibe ich hier von Büchern, die mir gefallen haben. Ab und zu gibt es eine Ausnahme, so auch heute.

Mit großen Erwartungen habe ich Ortheils Buch über Hemingways Zeit in Venedig begonnen. Aber leider ist es kein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen will! Die Handlung plätschert so dahin, es baut sich kein Spannungsbogen auf. Das Geschehen wirkt konstruiert, die handelnden Personen atmen kein Leben, ihr Auftauchen rechtfertigt allenfalls die Absicht des Autors, den Protagonisten in bestimmter Weise handeln zu lassen. Natürlich dürfen Harrys Bar und Hemingways Hang zum Alkohol nicht fehlen! Der Versuch, die Persönlichkeit, das Fühlen und Denken des großen Amerikaner zu ergründen ist Ortheil gründlich misslungen! Er bleibt an der Oberfläche. Er hat sich da etwas zu viel vorgenommen, und der Titel ist arg effektheischerich!