Christoph Gottwald Melatenblond - Köln Krimi

Ein Nicht-Kölner wird den Titel dieses Krimis nicht sogleich verstehen. Es bedarf einer Erklärung. Melaten ist ein Friedhof im Westen Kölns. Im Mittelalter lag er vor den Mauern der Stadt, denn dort wurden die Pesttoten beerdigt. Heute ist dieser Gottesacker so etwas wie ein Prominentenfriedhof. Wer zu Lebzeiten in Köln etwas war, der wird hier beigesetzt. Und - "melatenblond" ist halt jemand im fortgeschrittenen Alter, der weiße Haare hat. Soviel zum Titel. 

Ich wurde durch einen Artikel im Kölner Stadtanzeiger auf dieses Buch aufmerksam, denn dort stand, dass der Autor sozusagen der Erfinder der Regionalkrimis sei. Die Handlung sei in Köln und da speziell im Stadtteil Nippes angesiedelt. Genau da bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Tatsächlich konnte ich später beim Lesen die Originalschauplätze wiedererkennen, Straßen, Kneipen und bestimmte Örtlichkeiten. Gottwald lässt seinen Helden nach Köln zurückkehren. Manni Thielen, so heißt er, ist eine schillernde Persönlichkeit mit einem guten Herzen, der hier seine verlorengegangene Tochter sucht.

Der Ton ist bisweilen etwas ruppig, aber der Autor erzählt stets recht spannend, Langeweile  kommt nie auf.

Etwas enttäuschend ist der Schluss. Das Ende kommt, als müsse der Autor nun endlich den Deckel auf alles machen.

p.s. Die Lektüre dieses Krimis "erlöste" mich vom Weiterlesen des Romans von Inger-Maria Mahlke Archipel. Mit dem Deutschen Buchpreis bedacht, warum auch immer, aber nicht nach meinem Geschmack!