Haruki Murakami - Die Ermordung des Commendatore  II. Band

 

Nun habe ich auch den zweiten mit Spannung erwarteten Band von Murakamis "Ermordung des Commendatore" gelesen. Begeistert vom ersten Band, wollte ich wissen, wie es mit der Handlung weitergeht. 

Ich wurde enttäuscht! Wollte man doch wissen, wer sich hinter Menshiki, dem Mann ohne Gesicht, verbirgt, was es mit der geheimnisvollen Kammer, aus der die Glöckchen ertönten, auf sich hatte und mit den auftretenden zwergenhaften Geistern. Angedeutete Parallelen zwischen der im Kindesalter verstorbenen Schwester des Erzählers mit der zu porträtierenden Marie blieben vage. Gerne hätte man auch gewusst, in welchem Zusammenhang die mystische Scheinwelt, durch die sich der Autor im letzten Band kämpfen musste, mit der Realität zu tun hatte. Um es mit den Worten eines prominenten Kritikers zu sagen - "und alle Fragen blieben offen!". Etwas aufgesetzt wirkt auch das unverhoffte Happy End! Nein, der zweite Band ist eine einzige Enttäuschung!

Einen schönen Satz möchte ich zum Schluss doch noch zitieren. Der Erzähler gibt seine Stelle als Zeichenlehrer auf und beschreibt seine Nachfolgerin so:

"Sie war eine liebe Dame von Mitte sechzig mit dem gütigen Blick eines Elefanten."