Ernest Hemingway  -  Die grünen Hügel Afrikas

Zufällig fiel mir heute der kleine Taschenbuchband mit Ernest Hemingways "Die grünen Hügel Afrikas" in die Hand.

Ich schlug ihn auf und las mich wieder einmal fest. So eindringlich, anschaulich und präzise ist diese Sprache, aber ungemein fesselnd.

Die Jagd auf Afrikas Tiere mag aus heutiger Sicht unangebracht und verwerflich sein, zu Hemingways Zeiten war und sah man das anders. Wenn bei der Schilderung der Jagdabenteuer eine so wunderbare Beschreibung der Natur und der Landschaft abfallen, um so verzeihlicher.

Unübertroffen auch die Schilderung der eigenen Befindlichkeit in diesem Szenario.

Als Beispiel möchte ich einen Satz zitieren.

 

.........Und jetzt, als wir so im Auto auf der Straße in der sandigen Spur entlangfuhren und die Scheinwerfer die Augen der Nachtvögel aufglänzen ließen, die dicht im Sand hockten, bis die Masse des Autos beinahe über ihnen hing und sie sich in gelinder Panik erhoben, als wir an den Feuern der Wandernden vorbeikamen, die tagsüber alle auf dieser Straße westwärts zogen und das Gebiet der Hungersnot, das vor uns lag, verließen, als ich mit dem Kolben des Gewehrs auf dem Fuß, mit dem Lauf in der Beuge meines linken Arms, mit einer Whiskyflasche zwischen den Knien dasaß und den Whisky in einen Blechbecher goß und ihn in der Dunkelheit über die Schulter M`Cola hinhielt, damit er Wasser aus der Feldflasche hinzugoß, und ich dies trank, den ersten Whisky des Tages, den besten, den es gibt, und den dichten Busch beobachtete, an dem wir im Dunkeln vorbeikamen, und den kühlen Nachtwind spürte und den guten Geruch von Afrika roch, war ich ganz und gar glücklich.

 

Welch ein Text! Nicht nur des angesprochenen Whiskys wegen.