Orhan Pamuk

In Spanien feiert man am 23. April den Heiligen Sant Jordi. Er ist der Patron der  Liebenden, aber auch, warum auch immer, der Patron des Buches. Ein Heiliger, wie gemacht für Orhan Pamuk, der das Schreiben liebt und einen wunderbaren Liebesroman geschrieben hat.

 

Diesen Umstand möchte ich einmal dazu benutzen, endlich, um auf den großen türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk aufmerksam zu machen. Viele Worte über den Literaturnobelpreisträger brauche ich nicht dafür, er ist allseits bekannt.

 

 

Mein Verhältnis zu seinen Büchern ist zwiespältig. Gerade lese ich sein jüngstes Werk „Diese Fremde in mir“. Zur Hälfte habe ich das mehr als 500seitige Buch gelesen, ich weiß noch nicht, wie ich es abschließend einschätzen soll.

 

Die Handlung in Kürze - Pamuk beschreibt das Leben eines jungen Mannes, der aus seinem anatolischen Dorf nach Istanbul kommt, um ein besseres Leben zu führen. Dabei wird der Zwiespalt zwischen den Lebensumständen im Dorf, die Traditionen verhaftet sind, und der Großstadt Istanbul beschrieben. Hier muss sich der junge Mann zurechtfinden.

Nur so viel zum Geschehen.

 


Orhan Pamuk

Diese Fremde in mir

Roman/Hanse

575 Seiten 

Preis 26,00 €


Pamuk ist ein Geschichtenerzähler, lang und breit schildert er die Umstände. Der Leser braucht Geduld für die Handlung und ein gutes Gedächtnis, um all die für unsere Ohren fremdklingenden Namen zu behalten.

Eine durchgehende Handlung, einen Roten-Faden vermisse ich.

 

Wie es weitergeht, darauf bin ich zumindest gespannt!

Es gibt, wie ich meine, auch einen anderen Pamuk! Den aus seinen Romanen „Istanbul“ und „Das Museum der Unschuld“. Beide hinreißende Bücher!  

Ersteres setzt seiner Heimatstadt Istanbul ein Denkmal. Pamuk beschreibt, wie er unter den kulturell verschiedenartigsten Menschen aufwächst, in den Straßen, Gassen und Plätzen einer für ihn Melancholie verbreitenden Stadt.

 

„Das Museum der Unschuld“ ist der Roman einer großen Liebe. Der Autor schildert sehr subtil die Gegebenheiten in der Schicht des wohlhabenden Bürgertum Istanbuls Mitte des letzten Jahrhunderts.

 

Beide Werke gehören zu meinen Lieblingsbüchern.

Im Museum der Unschuld entwickelt der handelnde Held eine merkwürdige Sammelleidenschaft für eigentlich wertlose kleine Dinge des Alltags.

Diesen, vom Autor für den Roman wirklich gesammelten Stücken, hat Pamuk in einem Altstadthaus ein Museum errichtet, genau dort, wo er im Roman die Familie der geliebten Frau angesiedelt hat.

 

In einem weiteren Buch - „Die Unschuld der Dinge“ - stellt Pamuk dieses Museum vor.