Ein paar Gedanken zur Photographie

Der Istanbuler Photograph Ara Güler
Der Istanbuler Photograph Ara Güler


Oft heißt es, ein Photograph habe seinen eigenen Stil gefunden. Ich frage mich dann, was das zu bedeuten hat. Hat er eine besondere Motivwahl? Das könnte sein. Bevorzugt er besondere Perspektiven, Farben oder Grautöne? Alles möglich!
Eigentlich kenne ich nur wenige Photographen, von denen ich sagen würde, dass sie einen eigenen besonderen Stil entwickelt haben. Natürlich zählen dazu der große  Henri Cartier Bresson und der Istanbuler Magnum-Fotograph Ara Güler. Beide stellen Menschen in ihren Lebensräumen dar.
An einem weniger bekannten Photographen könnte ich vielleicht festmachen, was stilprägend ist. Andreas Bobanac veröffentlicht seine Bilder in der Foto-Community.
Erscheint dort ein Photo, so kann ich es ihm sogleich zuordnen. Er verwendet sanfte Farb- und Grautöne, das Bild hat eine bestimmte Melancholie, meist verwendet der Bildautor ungewöhnliche Perspektiven.

Henri Cartier Bresson
Henri Cartier Bresson

Andreas Bobanac
Andreas Bobanac

Frage ich mich nach meiner Handschrift, bin ich ratlos. Gibt es die überhaupt? Oft renne ich dem Gedanken hinterher, wie ich zu einer solchen hätte kommen können. Auch nach Jahren ein ergebnisloses Unterfangen!
Auch vermute ich, dass nur aussenstehende Betrachter das Urteil fällen können, ob ein Photograph einen persönlichen Stil hat.
Viele Photographen haben sich für eine ganz bestimmte Thematik   entschieden  -  Landschafts-, Natur-, Makro-, Akt-, Architekturphotographie u.s.w..
Ich habe noch keine Sparte gefunden, auf die ich mich beschränken möchte. Die Kamera begleitet mich stets bei allen Situationen und Gegebenheiten meines Lebens. Bei der Gestaltung der Photos bemühe ich mich, ein reizvolles Motiv technisch sauber darzustellen und eine Perspektive zu wählen, die das Abgebildete dem späteren Betrachter interessant erscheinen lässt. Ist das vielleicht meine Handschrift?


Photos von Andreas Bobanac, die er in der Foto Community veröffentlicht hat. Mit seiner Erlaubnis zeige ich sie hier.

Ich glaube, dass der richtige Augenblick, in dem ein Photograph den Auslöser drückt, entscheidend ist für ein gutes Bild! Ich sehe dann Henri Cartier Bresson, wie er mit seiner Leica, hinterm Rücken verborgen, durch die Straßen schlendert, um bereit zu sein, im richtigen Moment  auszulösen.
Heutzutage ist es modern geworden, einem bestimmten Manirismus nachzuhängen - Unschärfe, schräge Bildebene, Körnigkeit usw.. Bestimmte Maschen sind für eine Weile „in“, Photographen äffen nach, bis eine andere Mode erscheint. Selbst bei Wettbewerben spielen diese Moden eine Rolle.
Aber das Leben in einer typischen Situation festzuhalten, das vermögen nur wenige wie etwa die beiden oben genannten großen Photographen.

 

Andreas Bobanac teilte mir einen Gedangken zur Thematik mit  -

 

"Die Kreativität ist der Schlüssel zur Vielfältigkeit, die Kamera verrichtet immer die selben Funktionen."