Markgrafenkirchen in der Region Bayreuth - Kulmbach

 

Eigentlich dachten meine Frau und ich, so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten der Fränkischen Schweiz und ihres Umlandes zu kennen, bis uns bei unserem letzten Aufenthalt dort in der Touristen-Info von Waischenfeld nebenstehender Flyer in die Hände fiel.

Markgräfliche Kirchen, davon hatten wir bisher noch nichts gehört, um so interessanter war der Inhalt der kleinen Broschüre.

Die Markgrafen von Bayreuth haben in ihrem Herrschaftsbereich zahlreiche Kirchen erbauen lassen. Das Interessante an diesen Kirchen ist, dass sie protestantische Kirchen in barockem Stil sind. Vielleicht zeichnet sie darum eine gewisse Bescheidenheit in der sonst üblichen barocken Prachtentfaltung aus. 

Besonders Markgraf Friedrich (1711-1763) und Markgräfin Wilhelmine (1709-1758) entwickelten eine rege kirchenbauliche Tätigkeit.

Markgräfin Wilhelmine war eine Schwester des Preußenkönigs Friedrich des Großen. Eigentlich sollte sie den englischen König heiraten, aus dieser Ehe wurde aber nichts, sie wurde statt dessen mit dem Markgrafen von Bayreuth verheiratet. Am Bayreuther Hofe förderte sie die Schönen Künste, sie korrespondierte mit Voltaire, besonders aber begeisterte sie sich für die Musik und vor allem für die Oper. Anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie mit Herzog Carl II. Eugen von Württemberg nahm das Markgräfliche Opernhaus im September 1748 seinen Spielbetrieb auf. Ich erwähne das Markgräfliche Opernhaus, weil es im Jahre 2013 zu Weltkulturerbe wurde. Seither wird es umfänglich restauriert. Im April 2018 soll es nun mit der damals aufgeführten Oper Ataserse von J.A. Hasse wiedereröffnet werden.

 


Das Markgräfliche Opernhaus                                                       Markgräfin Wilhelmine

                              Bühne und Innenraum des Markgräflichen Opernhauses vor der Restaurierung

Ich spreche von Wilhelmine und ihre Oper, weil das Jahr 2018 ein besonderes Markgrafenjahr werden soll. Anlässlich der Wiedereröffnung der Oper wird es große Festlichkeiten geben, und in diesem Zusammenhang werden dann auch die Markgrafenkirchen entsprechend gewürdigt. Führer werden ausgebildet, die Besucher auf organisierten Wegen die Kirchen und ihre Kunstschätze vorstellen sollen.

Im Mai dieses Jahres haben wir einige dieser Kirchen besucht. Leider sind nicht alle Gotteshäuser immer geöffnet. Bei manchen muss man sich einen Schlüssel holen oder den Gottesdienst besuchen.

Die Karte unten verweist auf die Kirchen. Die grün markierten haben wir besichtigen können.





St. Laurentius Thurnau


Spitalkirche Bayreuth


Schlosskirche Bayreuth