The Trouble

Die Hauptstraße der nordirischen Stadt Enniskillen - Aus Furcht vor Autobomben musste hier in parkenden Autos immer eine Person sitzen.

Am Samstag, dem 19.Januar dieses Jahres, explodierte unweit des Gerichtsgebäudes der nordirischen Stadt (London)Derry eine Autobombe. Nachdem es 1998 zu einem Friedensabkommen gekommen war, scheint es nun so, als würden die Unruhen in Nordirland wieder ausbrechen. Grund ist sicherlich die unklare Situation bei den Brexit-Verhandlungen, da zu befürchten ist, dass es wieder eine harte Grenze zwischen dem britischen Nordirland und der Republik geben wird. Ein Aufflackern der Feindlichkeiten zwischen Protestanten und Katholiken ist möglich.

Bei diesen Gedanken werden Urlaubserinnerungen wach.

Im Sommer des Jahres 1990 hatten wir ein Ferienhaus in Connemara unweit der Grenze zu Nordirland gemietet. Ausflüge führten uns auch in den Norden, zumal Whiskey und Guinness im englischen Teil der Insel erheblich preiswerter waren. Jedesmal mussten wir dabei eine streng bewachte Grenze passieren. Checkpoints wie bei DDR Grenzanlagen waren zu passieren. Hohe Betonwände, gegeneinander versetzt mussten durchfahren werden. Soldaten mit geschwärzten Gesichtern, einer die Maschinenpistole im Anschlag, kontrollierten unsere Ausweise.

Einmal wurden wir beim Passieren der Grenze herausgewinkt, britische Soldaten untersuchten unser Auto, wobei ein Hund wohl nach Waffen schnüffelte. Keine angenehme Situation! Später wurden wir Zeugen, wie Soldaten im Ort den Häuserkampf übten.

Wenn wir die kleine nordirische Stadt Enniskillen besuchten, empfing uns am Ortseingang eine Tafel, die die Anzahl der jüngsten Terroropfer zeigte. Auf der Hauptstraße durften Autos nur dann geparkt werden, wenn eine Person darin saß. 

Situationen, von denen man hofft, dass sie sich nie wieder ereignen!

 

Oben steht London in Klammern. Die nordirischen Protestanten nennen die Stadt Londonderry, die Katholiken Derry.