Leben in Corona-Zeiten XV

Spricht man neuerdings mit Menschen, so kann man erleben, wie wenig die derzeitige Pandemie bewältigt wird. Gesundheitlichen Auswirkungen werden verdrängt oder gar geleugnet, gerade jetzt will man das Leben genießen. Die Realität wird spontan und momentan ausgeblendet. Dennoch empfinden die Menschen, dass ihr bisheriges sonniges Leben wegbricht, Handeln und Denken bekommen darum auch irrationale Züge. Einzelne müssen mitansehen, wie ihre Lebensentwürfe wegbrechen. 

Viele erleben, dass ihr Leben, so wie sie es sich eingerichtet haben, nicht mehr funktioniert. Plötzlich müssen die eigenen Kinder tagsüber betreut werden, was vielen Eltern fremd ist. Alles war so eingerichtet, dass Institutionen die Betreuung der Kleinen bis ins Einzelne übernahmen, dass man sie erst am späten Nachmittag noch für ein paar Stunden ins Haus holte. Es fehlt das Bewusstsein, dass Pflege und Erziehung der Kinder in erster Linie Elternsache ist. Wenn Einrichtungen aus plausiblen Gründen die Betreuung nicht mehr gewährleisten können, wehrt man sich verständnislos massiv dagegen. 

Zu kurz bei der Sache kommen dabei die Kinder! In unserer Gesellschaft ist es leider so, dass beide Elternteile berufstätig sein wollen oder müssen. Besser wäre es, wenn es so eingerichtet wäre, dass ein Elternteil sich über längere Zeit des Tages um die Kinder kümmern könnte. Vielfach geht das aus finanziellen Gründen nicht, weil es Ansprüche an die Lebensführung gibt, hohe Mieten und andere Kosten das Budget auffressen. Hier wäre der Staat gefragt, der z.B. für angemessene Mieten sorgen könnte, die nicht einen Großteil der Einkünfte verschlingen würde.

Ein Leben ohne Kinder ist für viele Ehepaare undenkbar. Wenn sie aber da sind, darf man nicht allein auf den Staat und seine Institutionen bauen!

Und - ganz wichtig muss es sein, dass man auf Frauen oder auch Männer, die sich um Haushalt und Kinder kümmern, nicht abfällig herabschaut!

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