Leben in Corona-Zeiten IV

Langsam stellen sich auch bei mir Fluchtgedanken in eine heilere Welt ein, wo ich wenigstens zeitweise nichts mehr von Corona hören muss. Illusorisch!

Gespenstische Szenarien tauchen auf - menschenleere Weltstädte, Messehallen, wie in Berlin, werden zu Not-Krankenhäusern umgerüstet, tausende Urlauber müssen aus den fernsten Winkeln der Welt heimgeholt werden, drohende Ausgangssperren usw.. Schaue ich aus dem Fenster, mein Schreibtisch steht davor, sehe ich alte Menschen, am Stock gehend, von wenig jüngeren gestützt, zur Hausarztpraxis in der Nachbarschaft schleichen. Dort habe ich gestern erlebt, ich musste ein Rezept abholen, dass Patienten die Praxisräume erst gar nicht betreten wollten.

Schlimm für meine Frau und mich ist, dass wir unser Enkelkind nur noch via FaceTime sehen können. Statt dessen erstellen wir Not-Lernpläne.

In diesen Zeiten trennt sich auch bei den Mitmenschen die Spreu vom Weizen. Viele missachten unsolidarisch mit den Alten und Kranken Vorsichtsmaßnahmen, es gibt Diebstähle in Krankenhäusern, Desinfektionsmittel und Atemmasken werden gestohlen. Aber, in der ach so gescholtenen Jugend ist Solidarität mit uns Alten zu erleben, Messdiener, Studenten und Jugendorganisationen von Parteien springen helfend ein, wo Hilfsbedürftige zu versorgen sind. Man hatte gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass so etwas noch möglich ist.

Ist das auch Mundraub?

Von einer Bekannten habe ich folgende Begebenheit gehört :

Eine Frau brachte nach dem Einkauf im Supermarkt den Einkaufswagen weg. Den Kofferraum ihres Autos hatte sie dabei offen gelassen. Bei ihrer Rückkehr fehlte das zuvor gekaufte Klopapier!