Der europäische Gedanke in Corona-Zeiten

Gestern konnte ich mit ansehend und anhören, wie ein locker-forsch auftretender Moderator Jean Claude Juncker zum Thema Europa in Corona Zeiten interviewte. Der Zuschauer erlebte in der Folge des Gespräches einen verärgerten und, wie ich meine, enttäuschten ehemaligen EU-Ratspräsidenten. Mit Unmut merkte Juncker an, dass Deutschland die Grenze zu Luxemburg geschlossen habe und damit die gute Nachbarschaft beider Länder aufs Spiel setze. Juncker meinte, die Bevölkerung der Grenzregion sei zusammengewachsen, so, wie es sein sollte, wenn Grenzen keine Rolle mehr spielen würden. Es ist auch meine Meinung, dass die Bundesregierung, gerade Horst Seehofer, einen großen Fehler begangen haben. Eben ist eine Lebenszeit nach Kriegsende verstrichen und bei unseren Nachbar ist die Angst vor der Übermacht Deutschland ein wenig überwunden, da trumpft die deutsche Regierung egoistisch auf. 

Es mag sein, dass Italien in der zurückliegenden Zeit schlecht gewirtschaftet hat, aber gerade Deutschland, ein Kernland Europas, erweckt den Anschein, wenig helfen zu wollen und muss darum den Eindruck des Eigennutzes vermeiden. 

Nein, etliche europäische Regierungen haben jetzt in der Zeit der Pandemie egoistisch gehandelt und somit Europa immens geschadet! Diejenigen fühlen sich bestätigt, die sagen, der europäische Gedanke würde eh nur in Sonntagsreden gefeiert. Die neue und mit viel Verve angetretene Ratspräsidentin hat nicht viel dafür getan, den Zusammenhalt der Staaten zu stärken. Markige Worte reichen nicht!