Schulsituation in Köln

Als ich Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts aufs Gymnasium kam, fand der Unterricht im Wechsel vormittags und nachmittags statt, auch samstags war Schule, weil sich zwei Schulen ein Gebäude teilen mussten. Der Wiederaufbau nach dem Kriege ließ nichts anderes zu. Während der Nachmittagsschicht war samstags frei.

Dieser Zustand kann möglicherweise in Köln bald wieder einkehren. Der Grund, Schulraumnot. Die Kölner Regierungspräsidentin zieht diese Regelung in Erwägung.

Vorausgegangen ist kein Krieg und ein notwendiger Wiederaufbau, nein, der Grund liegt wohl in der schlampigen Arbeit der zuständigen Behörden! Man ist völlig überrascht von den anstehenden Schülerzahlen. Aus eigener Erfahrung weiß ich außerdem, dass viele Schulen schon lange unter Platzmangel und oft maroder Bausubstanz leiden.

Vollmundig erklären Politiker, man müsse alles für Bildung tun, nur Taten folgen nicht. Schüler müssen z.B. in mit der Zeit verrottenden Pavillons lernen, Asbest und eindringende Feuchtigkeit schaffen häufig ein ungesundes Klima. Richtig lernen kann man aber nur in einer angemessenen Umgebung.

Bisher habe ich aber noch nicht gehört, dass man die politisch Verantwortlichen bzw. Behördenleiter zur Rechenschaft gezogen hat.

Gut verdienende Manager großer Konzerne, die es vermeiden in Deutschland gerechte Steuern zu zahlen, mit denen man auch Schulen helfen könnte, schicken ihre Kinder eh auf bestens ausgestattete Privatschulen.