Treffen mit ner alten Dame

Die Ju 52
Die Ju 52
Ju 52 auf Strecke
Ju 52 auf Strecke

Von meiner Familie und von Freunden bekam ich zu meinem 70sten Geburtstag einen 60minütigen Rundflug mit einer Ju 52 geschenkt. Damit wurde mir ein großer Wunschtraum erfüllt!

Die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung veranstaltet von vielen Orten Deutschlands aus Flüge mit dieser Maschine.

Ich werde Anfang Juli von Köln/Bonn aus starten.

Vor etlichen Jahren hat die Lufthansa eine Ju 52 in Amerika gekauft und in der heimischen Werft komplett überholt, so dass auch die aktuellsten Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden können.

Ich füge einige Fotos und technische Daten des Flugzeugs bei.

 

Quelle für Fotos u. Textist die Website der Lufthansastiftung.

 

 

Die "Grande Dame" der Luftfahrt

Herzstück der historischen Flotte der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung ist die Ju 52. Bereits 1915 erprobte Hugo Junkers mit der Junkers J 1 das erste Ganzmetallflugzeug der Welt.

Im Jahr 1919 war dann mit der Junkers F13 das erste Flugzeug in dieser neuen Konstruktionsweise startklar. Mit der Ju 52 stieg Junkers über Jahre hinweg zum erfolgreichsten Verkehrsflugzeugproduzenten der Welt auf. Seit 1932 bauten die Junkers- Werke und diverse Lizenznehmer fast 5000 Maschinen, die für 30 Fluggesellschaften in 25 Ländern weltweit zum Einsatz kamen.

 

Unsere Ju 52 erlebte 1936 nach ihrer Fertigung in den Junkers-Werken in Dessau ihren Jungfernflug. Zunächst bei der Lufthansa eingesetzt, verbrachte sie danach fast 20 Jahre abwechselnd in Deutschland und Norwegen. 1955 sollte sie in Norwegen außer Dienst gestellt werden. Zu groß für ein Museum in Oslo, wurde sie nach Südamerika verkauft und flog von 1957 bis 1963 in Ecuador. Dann drohte das Aus. Am Rande des Flughafens von Quito geriet sie – Wind und Wetter ausgesetzt – in Vergessenheit, bis ein amerikanischer Flugenthusiast sie 1969 erlöste. Später war die „Tante Ju“ dann als „Iron Annie“ auf Flugschauen quer durch die USA zu bewundern, bevor die Lufthansa sie 1984 erwarb und unter großem Aufwand restaurierte.

 

 

Seit 1986, pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag, ist sie wieder in ihrem Element und begeistert jährlich rund 10.000 Passagiere.

 

Flugzeugdaten

 

• Kennzeichen:

D-CDLH

• Kennzeichen historisch:

D-AQUI

• Baujahr:

1936

• Besatzung:

4

• Passagiere:

16

• Triebwerk:

3 Neunzylinder-Sternmotoren Pratt & Whitney, PW 1340 S1 H1G Wasp

• Baumuster:

Junkers Ju 52/3m

• Startgeschwindigkeit:

120 km/h

• Reisegeschwindigkeit:

190 km/h

• Höchstgeschwindigkeit:

250 km/h

• maximale Reichweite:

ca. 825 km

• maximale Flugdauer:

4 Stunden 20 Min.

• Länge:

18,90 m

• Höhe:

6,10 m

• Spannweite:

29,25 m

• Startrollstrecke:

ca. 500 m

• Landerollstrecke:

ca. 350 m

 

 




Nun endlich das Rendezvous mit der alten Dame

Voller Vorfreude hatte ich letztes Jahr um diese Zeit über meinen bevorstehenden Flug mit der Ju 52 der Deutschen Lufthansa geschrieben - siehe oben! -.

Leider ist damals nichts daraus geworden, mehre Male musste der Start wegen schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden. Später im Jahr waren dann alle Flüge leider schon ausgebucht.

Gestern nun hat es geklappt!

Von Köln/Bonn aus startete der einstündige Rundflug. Einchecken, Sicherheitskontrolle, mit dem Bus aufs Flugfeld - alles wie bei einem normalen Linienflug.

Nach dem Start mit großem Getöse der Motoren und ordentlichem Rappeln der Bordwände ging es zunächst in den Kölner Luftraum, wir überflogen den Kölner Dom, dann ging es rheinaufwärts über das Siebengebirge bis nach Koblenz, das Deutsche Eck mit dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel war deutlich zu erkennen.

Zwischendurch durfte jeder Passagier einen Blick in das Cockpit werfen. Durch eine niedrge Türöffnung, in der zuvor der Bordingenieur gesessen hatte, kroch man in den winzigen Raum, in dem Pilot und Copilot saßen. Man hatte einen Blick auf die Instrumente und durch die kleinen Fenstern nach draußen.

Geflogen wurde "von Hand" in ca 600 Meter Höhe. Gesteuert wird die Maschine mit einer Art Lenkrad. Die Seitenruder betreibt man mit Pedalen. Überhaupt gibt es nichts Hydrauliches. Die Landeklappen werden vom Bordingenieur durch das Drehen eines großen Rades bedient.

Gelegentliche leichte  Turbulenzen verstärkten den Eindruck, einmal richtig zu fliegen. Nach gut einer Stunde legte der Pilot eine butterweiche Landung hin. Dieser Flug war ein großes Erlebnis!

 



Die Bilder oben sind einer Broschüre der Lufthansa entnommen.


Hier noch einige Eindrücke von meinem gestrigen Flug.


Zum Vergrößern bitte auf das jeweilige Bild klicken!